Angeln in Frankreich - Reloaded
Unsere Herbsttour Mitte Oktober diesen Jahres startete etwas holprig: Noch bevor wir los gefahren sind, erreichte uns die Nachricht, das unser anvisierter Platz am Ende einer Nachtangelzone grade besetzt wurde und auch der Rest der Zone ziemlich voll mit Anglern war.
Kurzfristig entschieden wir uns also, tiefer in den Süden Frankreichs zu fahren, an einen See den ich bereits gut kannte, doch der Anblick der der sich uns nach 18 Std. fahrt bot, war eher niederschmetternd. Es fehlten rund 8 m Wasser, viele Hotspots lagen trocken und ein muffiger Geruch aus Schlamm und totem Fisch hing in der Luft...
Viele Bäume, die sonst unter Wasser stehen, ragten hoch in die Luft. Die daran haftenden Muscheln trockneten langsam in der Sonne und verströmten ein unverkennbares Aroma. Trotzdem entschieden wir uns zunächst hier zu bleiben. Nach 2 Nächten konnten wir allerdings lediglich ein paar Weißfische und einen verlorenen Karpfen verbuchen.
Für uns war klar, dass es an der Zeit ist weiter zu ziehen.
Ein weiterer, mir bekannter See ganz in der Nähe, wurde grade trocken gelegt um die Staumauer dort zu reparieren. Die Fische sollten umgesetzt werden. Nachdem wir raus gefunden hatten, wohin diese reisen sollten, stand das Ziel fest - auf nach Toulouse! Doch vor Ort eine weitere Enttäuschung, die Fische würden erst eine Woche nach unserem Urlaub dort ankommen - keine Chance für uns.
Karpfenangekln in Frankreich - auf zu neuen Ufern, tiefer in den Süden, der Sonne entgegen.
Nach einer kurzen Beratschlagung waren Frank, Janine und ich uns einig, das wir hier nicht bleiben wollten. Dank eines Tipps eines guten Freundes fuhren wir an einen Stausee, hoch in den Pyrenäen. Auch hier fehlte einiges an Wasser, aber alles im erträglichem Rahmen und so startete wieder das Spiel aus aus schleppen, Bootfahren Aufbauen Spodsuche und Anfüttern.
Spät am Abend war alles gerichtet und wir schliefen voller Erwartungen ein.
Ein wenig Ernüchterung machte sich zwar breit, aber als am Abend des 2. Tages endlich der erste Fisch des Urlaubs ablief, war die Freude riesig.
Mit 7kg war das zwar nicht das anvisierte Schuppenmonster, aber blank waren wir nicht mehr. Von nun an ging es Schlag auf Schlag und wir konnten jede Nacht Fische bis 11,5kg fangen, bishin zu 6 Fischen in einer Nacht.
Am letztem Abend sagte ich scherzhaft zu Frank: "Warte mal ab, heute abend gibs "Dickfisch"
Als ich mich in den frühesten Morgenstunden allein im dichten Nebel in meinem Boot wieder fand, war schnell klar, das ich als Orakel gesprochen hatte. Während ich durch die Dunkelheit gezogen wurde, kämpfte unter mir im schwarzem Wasser ein anderes Kaliber, als was sich bisher bot.
Wuchtige Schläge, lange, gleichmäßige Fluchten, das alles deutete doch eher nicht auf einen der kleineren Fische hin.
Als die auf der Carp Cradle bereitliegende Floating Weightsling dann doch sehr gut gefüllt war, konnte ich mir mein Jubel nicht verkneifen!
Nur noch auf den Sonnenaufgang warten, dann könnten wir unsere digitale Trophäe fertigen.
Als kurz vorm Weckerklingeln dann noch Frank seine letzte verbliebene Rute "Kontakt" meldete und er mit einem breitem grinsen zurück durch den Nebel gerudert kam, war der Urlaub engültig perfekt.
23.6kg und 21kg in den letzten Stunden an einen neuem Wasser, irgendwo in der Sonne der Pyrenäen tief im Süden Frankreichs - was will man mehr.
MFG Jan Grashoff
Team MK-Angelsport